Highlights •Italienisches Fahrzeug im außergewöhnlichen Originalzustand mit teilweise erhaltenem Erstlack •abgelesene Laufleistung von nur 45.000 Kilometer •technisch bereits umfangreich überholt •sehr gute Karosseriesubstanz •originale Bordliteratur mit Scheckheft vorhanden •matching numbers Der Mercedes-Benz W 111 war ein Modell der Heckflossen-Serie von Mercedes-Benz, unter Liebhabern auch „große (Heck-)Flosse“ genannt, in Abgrenzung zur Baureihe W 110 (sog. „kleine Heckflosse“). Der W 111 löste die großen Ponton-Modelle im Jahre 1959 ab und lieferte die technische Basis für die Mercedes-Modelle bis Ende der 1960er Jahre. Typisch war die so genannte Einheitskarosserie, so dass die Limousinen-Modelle von den Einstiegstypen W 110 über die Sechszylinder W 111 bis zum luftgefederten W 112 (Mercedes-Benz 300 SE) ähnliche Erscheinungsbilder aufweisen. Der W 111 wurde vom W 108 im Jahr 1965 prinzipiell abgelöst, nur der 230 S wurde von 1965 bis 1968 als einzige Limousine noch parallel zu den Modellen W 110 und W 108/109 weiterproduziert. Die Coupés und Cabrios vom Typ W 111 blieben bis 1971 im Programm. Technisch fiel am W 111 die vom 300 SL bereits bekannte Eingelenk-Pendelachse mit Ausgleichsfeder auf. Die im Vergleich zu den damaligen US-Fahrzeugen maßvollen Heckflossen wurden herstellerseitig „Peilstege“ genannt und galten laut Mercedes als Einparkhilfe, die das Ende des Wagens markiert. Der W 111 folgte der bis 1959 gebauten großen „Ponton“-Serie W 105 und W 180 nach. Seine geradlinig elegante Karosserieform stammt vom damaligen MB-Chefdesigner Karl Wilfert und seinem Team. Die Karosserie zeichnet sich durch eine bis dahin nicht gekannte passive Sicherheit aus: Sie besaß als erste eine stabile Fahrgastzelle und wirksame Knautschzonen. Mercedes führte umfangreiche Crashtests durch, z. B. brachte man ein Fahrzeug mit 80 km/h über eine Rampe zum Überschlag. Produktionsbeginn war im August 1959 mit den Modellen 220 b, 220 Sb, 220 SEb und ab 1965 dem 230 S. Letzterer verfügt über eine hydropneumatische Ausgleichsfeder an der Hinterachse. Als erster Mercedes-Serien-Pkw hatte das 220 SEb Coupe (ab Serienbeginn in 02/61; Limousine ab 04/62) Scheibenbremsen an den Vorderrädern. Die Motoren der Limousinen sind ausschließlich Reihensechszylinder mit 95 bis 120 PS. Die Vergasermotoren M 180 und der Einspritzmotor M 127: 220 b mit 95 PS, 220 Sb mit 110 PS, 220 SE und 230 S mit 120 PS. Das Modell 230 S verzichtete auf die aufwendige Einspritzanlage mit der Zweistempelpumpe und zwei Dreifachverteilern. Es erreicht die Mehrleistung von 10 PS gegenüber dem sonst weitgehend gleichen Vergasermodell 220 S mit einer Hubraumerhöhung auf 2,3 Liter. Das b in der Typenbezeichnung 220 b oder 220 Sb grenzte die Heckflossen-Baureihe ab 1959 von den typnamensgleichen Vorgängermodellen, der sogenannten „Ponton“-Serie, ab. Die Basisversion 220 b besitzt im Gegensatz zu ihren stärkeren Brüdern kleinere, oben zur Heckmitte leicht abgeschrägte Rückleuchten mit weniger Chromzierrat, und einfache Stoßfänger hinten. Es gibt neben dem Mercedes-Benz W 111 noch zwei weitere Heckflossen-Baureihen: den ab 1961 gebauten „kleinen“ W 110, der einen um 14,5 cm kürzeren Vorbau aufwies, sowie den W 112 des Typs 300 SE, der ausgestattet mit dem M 189-„Alumotor“ des Mercedes 300 d (W 189) und Luftfederung das Topmodell der „Flossen“ darstellt. Diesem 300er vorbehalten war auch die um 10 cm verlängerte Variante „300 SE lang“, die selten zu finden ist. Produktionsende der Limousinen 220 b, 220 Sb und 220 SEb war im Sommer 1965. Lediglich der 230 S lief noch bis 1968 vom Fließband. Nachfolger war der ab 1965 gebaute W 108. Unser angebotenes Fahrzeug wurde am 4. März 1960 mit dem Mailänder Kennzeichen MI 465708 erstmals auf einen Herrn Raffaele Bigatti zugelassen. Laut der vorliegenden alten Zulassungsbescheinigung befand sich der Wagen offenbar bis 2016 in selbem Besitz, bevor er danach noch zweimal den Besitzer wechselte. Die abgelesene Laufleistung beträgt gerade einmal ca. 45.000 Kilometer, was in Anbetracht der außergewöhnlich guten Karosseriesubstanz mit teilweise noch erhaltenem Erstlack sowie der originalen Innenausstattung vermutlich die Gesamtfahrleistung ist. Das Fahrzeug befindet sich insgesamt in einem sehr originalen Zustand, die Technik (Motor, Getriebe, Tank, Fahrwerk) wurde zudem bereits überarbeitet. Noch heute vorhanden ist die originale Bordliteratur mit Scheckheft, Bedienungsanleitung, Katalog, Kundendienst-Stationen und Radio Garantiekarte. Vor Übergabe an den neuen Besitzer erhält der Wagen in unserem Hause einen neuen Service inklusive TÜV Einzelabnahme sowie H-Gutachten.